GRÖSSTE STIFTUNGSZUWENDUNG IN ÖSTERREICHS GESCHICHTE
150 Millionen Euro für die biomedizinische KI-Forschung
Der Verband für gemeinnütziges Stiften gratuliert der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zur größten Stiftungszuwendung in der Geschichte Österreichs durch die Boehringer Ingelheim Stiftung.
Die im deutschen Mainz ansässige Boehringer Ingelheim Stiftung wurde 1977 von der Gesellschafterfamilie des gleichnamigen Pharmaunternehmens gegründet und fördert seither die wissenschaftliche Forschung in den Bereichen Medizin, Biologie, Chemie und Pharmazie. Als einer der wichtigsten privaten Förderer der biomedizinischen Forschung in Deutschland, unterstützt die gemeinnützige Stiftung innovative Forschungsprojekte, vergibt Stipendien und lobt Forschungspreise aus. Die Stiftung hat unter anderem wesentlich zum Aufbau des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) in Mainz als führendes Forschungszentrum in den Bereichen Genetik, Epigenetik und Zellbiologie beigetragen.
Mit der Präsentation der Pläne für das neue Forschungsinstitut AITHIRA in Wien, das mittels künstlicher Intelligenz revolutionäre Fortschritte in der Biomedizin anstrebt, setzt die Boehringer Ingelheim Stiftung eine neue Benchmark für die private Wissenschaftsförderung in Österreich: 150 Millionen Euro für die Gründung und den Betrieb des von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geleiteten Instituts über die kommenden 12 Jahre bedeuten die größte Stiftungszuwendung, die es in Österreich je geben hat. Zur Einordnung: Im Jahr 2022 verzeichneten alle österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen insgesamt Spenden in der Höhe von 166 Millionen Euro. Rund zwei Dutzend gemeinnütziger Stiftungen aus Deutschland finanzieren Projekte und Stipendien in Österreich.
Das AITHYRA-Institut wird das erste dieser Art in ganz Europa sein und soll in intensiver internationaler Vernetzung mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen ein tiefgehendes Verständnis von biomedizinischen Zusammenhängen hervorbringen. Dadurch sollen Erkrankungen in Zukunft besser verstanden und erkannt werden. Gleichzeitig soll die Forschung schnellere und zuverlässigere Diagnosen und Therapien für aktuell noch unheilbare Krankheiten möglich machen.
Als geschäftsführender Vorstand des Verbandes für gemeinnütziges Stiften (VgS) gratuliere ich der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zu diesem Leuchtturmprojekt im österreichischen Wissenschaftssektor, das durch eine bisher beispiellose Stiftungskooperation ermöglicht wird.
Nach der umfassenden Verbesserung der Rahmenbedingungen für gemeinnützig tätige Stiftungen durch das Gemeinnützigkeitsreformgesetz ist die 150-Millionen-Zuwendung der Boehringer Ingelheim Stiftung ein mehr als deutlicher Beweis für das aktuelle Aufblühen der heimischen Stiftungslandschaft.
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